Aktive II: TSG Kastel muss sich mit Remis begnügen

Mit der Bezeichnung ‘paradox’, welches laut Wikipedia einen scheinbar unauflösbaren Widerspruch bezeichnet, lassen sich Verlauf und Ergebnis des Spiels der TSG Kastel II bei TuS 05 Kostheim wohl am besten beschreiben. Denn so wie dieses Spiel verlaufen ist wird das Ergebnis sicher niemand nachvollziehbar erklären können.

Von Anfang an nahmen die TSGler das Heft des Handelns in die Hand und drückten den Gegner in die eigene Hälfte. Kaum einmal gelang der Heimelf ein Entlastungsangriff. Bereits nach 10 Minuten hätte es 0:3 stehen können. Problem bei der Geschichte war aber, dass es 0:0 stand. Und sowieso sollte die Chancenverwertung in diesem ‘kleinen Derby’ das größte Manko aus Kasteler Sicht darstellen. Denn wenn man selbst hochkarätigste Chancen auslässt, passiert oftmals das, was eigentlich nicht hätte passieren sollen. Beim ersten Angriffsversuch entwischte ein Kostheimer Angreifer seinem Gegenspieler und wurde von Torhüter Robert Lorsbächer im Strafraum gefoult, sodass der Schiedsrichter folgerichtig auf Strafstoß entschied, der die überraschende Führung brachte.

Auch danach entlud sich Angriff auf Angriff auf das Tor der Hausherren, doch entweder stand das Aluminium oder der glänzend aufgelegte Torwart im Weg. Was auf diesem Platz passierte war mit Worten nun wirklich nicht mehr zu erklären. Oder doch, ein Wort gibt es dann doch: ‘paradox’. Da auch im restlichen Verlauf der ersten Halbzeit das Abschlussglück einen unfassbar weiten Bogen um die Spieler der TSG machte ging es mit einer mehr als schmeichelhaften Führung für die Gastgeber in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel sollte nun alles besser werden. Wurde es auch. Zunächst. Mit dem ersten Angriff, es waren kaum 20 Sekunden gespielt gelang Kevin Lohrengel nach glänzender Vorarbeit von El Amri Sinouh und Georg Bösing der Ausgleich. Nun musste es doch einfach klappen. Tat es auch. Aber leider wieder für Kostheim. Als die Hausherren über die linke Seite wieder mal so etwas wie Offensivdrang zeigten, stand zehn Minuten nach dem Ausgleich plötzlich wieder eine Führung der Gastgeber zu Buche.

Danach verlor die TSG wohl ob des erneuten Rückstandes ein wenig den Faden, sodass das Chancenübergewicht gegenüber den ersten 45 Minuten ein wenig an Deutlichkeit verlor. Doch der Wille, den Ausgleich noch zu schaffen, war zu jeder Zeit erkennbar. Aber je länger die Uhr tickte desto größer wurde die Befürchtung, mit einer der unverdientesten Niederlagen in der Geschichte des Fußballs, zumindest auf Kreisliga-Ebene, nach Hause fahren zu müssen. Doch kurz vor Schluss entschied der gute Unparteiische nach Foul an Adrian Kurz wieder auf Elfmeter. Entgegen der üblichen Regel, dass der Gefoulte nicht selbst schießen soll, ließ sich dieser diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum 2:2. Dies war umso bewundernswerter, da Adrian Kurz als jüngstes Kadermitglied nicht nur in dieser Situation viel Verantwortung übernahm.

Die Nachspielzeit ging dann ohne große Besonderheiten vorbei, sodass sich die Mannschaften mit einem 2:2-Unentschieden voneinander trennten. Im Heimspiel gegen den SV Bosna am kommenden Sonntag sollte mit der Leistung von heute und etwas mehr Glück im Abschluss auf jeden Fall wieder ein Dreier her.

Aufstellung: Lorsbächer, El Hamsi, M. Lohrengel, Harrou, Rahoui, Ak, Kurz, Sinouh, Sunjic, Bleif und Ouffata sowie Nock, Bösing und K. Lohrengel.

Tore für die TSG: 1:1 K. Lohrengel (46.), 2:2 Kurz (89., FE)