Aktive Pokal: TSG 1846 Kastel – SV Wiesbaden 0:1 (0:0)

Es hat nicht sollen sein. So oder so ähnlich lässt sich das unglückliche Ausscheiden aus dem Kreispokal gegen den großen Favoriten SV Wiesbaden wohl am treffendsten beschreiben.

Es war ein Hauch von Profifußball, der am Donnerstagabend auf der Bezirkssportanlage Einzug hielt. Mit äußerst klangvollen Namen aus früheren Bundesligazeiten war der Trainer- und Betreuerstab des SV Wiesbaden ausgestattet: Sascha Amstätter, Ermin Melunovic, Rudi Collet, Djuradj Vasic, um hier nur einige zu nennen. Nicht zu vergessen die Mannschaft des Verbandsligisten, die einen guten Start in die Punktrunde hingelegt hat, womit die hohen Erwartungen des Umfelds eindrucksvoll untermauert wurden.

Aber es war nicht das so oft zitierte Kaninchen, das sich vor der nicht minder oft zitierten Schlange voller Ehrfurcht duckte und davon lief. Nein, es war eine durchaus selbstbewusste Kasteler Elf, die sich voller Vorfreude, Enthusiasmus und Engagement der Herkulesaufgabe widmete und diese Aufgabe trotz der knappen Niederlage letztendlich mit Bravour meisterte.

Das Personalkarusell kam auf Seiten der TSG Kastel schon ein wenig in Fahrt. Kevin Krämer wurde geschont und auch Michael Fank musste verletzungsbedingt pausieren. Dafür war der zuletzt fehlende Beki Chehic wieder mit von der Partie und Markus Hahn feierte seine Startelfpremiere in einem Pflichtspiel.

In den ersten Minuten hatten die Gäste zunächst etwas mehr vom Spiel und waren optisch leicht überlegen, ohne bereits hier zu den ganz großen Torgelegenheiten zu kommen. Die ersten richtig guten Möglichkeiten gab es zur Überraschung der zahlreichen Zuschauer auf Kasteler Seite. Sowohl Markus Hahn als auch Mohamed Morchid fehlte aber im Abschluss das nötige Quäntchen Glück.

Den vielleicht schönsten Angriff der ersten Halbzeit zeigte wiederum die TSG. Stefan Vicentic und Mohamed Morchid spielten mit einem tollen Doppelpass nahezu die komplette Wiesbadener Defensive aus. Bei der Flanke von Stefan Vicentic aber stand dann Markus Hahn knapp im Abseits. Natürlich blitzte auch immer wieder mal das zweifelsohne vorhandene Können des Verbandsligisten auf. Wenn allerdings mal ein Angreifer den Weg durch die Abwehrreihen der TSG fand, dann fand dieser regelmäßig im reaktionsschnellen Kasteler Torhüter Ken Becker seinen Meister.

Die größte Chance der TSG Kastel gab es kurz vor dem Halbzeitpfiff zu bestaunen. Filipe Santos Couto konnte sich im gegnerischen Strafraum durchsetzen, sein Schuss wurde aber von einem Wiesbadener Abwehrspieler auf der Linie mit dem Kopf geklärt. Diese Aktion hätte die Führung sein können, vielleicht sogar müssen. Aber so ging es mit einem hochverdienten Unentschieden in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel trotzte die TSG Kastel mit einer kämpferischen Glanzleistung ihrem scheinbar übermächtigen Gegner, wodurch ein Klassenunterschied, geschweige denn Zweiklassenunterschied in keinster Weise zu erkennen war. Die erste Chance der zweiten 45 Minuten hatten dann aber doch die Gäste. Bei einem fulminanten Distanzschuss, der am Pfosten landete, hatte die TSG zum ersten mal in dieser Partie richtig Glück gehabt.

Danach waren Straf- und Torraumszenen erst mal Mangelware. Das Geschehen spielte sich zumeist im Mittelfeld bzw. zwischen den Strafräumen ab. Eine gute Viertelstunde vor Schluss versuchte sich Markus Hahn mit einem Distanzschuss, doch dieser blieb in der gegnerischen Abwehr hängen. Wenig später war es dann doch soweit. Ein Wiesbadener Angreifer lief alleine auf Ken Becker im Tor der TSG zu und überwandt diesen mit einem überlegten Schuss zum 0:1.

Doch es war noch nicht aller Tage Abend. In der Nachspielzeit hämmerte Jouness El Ferradi einen Gewaltschuss an die Latte. Der Ball fiel Mohamed Morchid vor die Füße, doch dieser war offensichtlich zu überrascht, um die Kugel im Gehäuse unterzubringen. So blieb es letztlich beim knappen 0:1; eine Niederlage, die die TSG in keinster Weise aus der Bahn werfen sondern Mut machen sollte für die nächsten Aufgaben.

Für die TSG spielten: Becker, Kaden, Coigné, Cehic, Schönberger, M. Morchid, N. Morchid, M. Hahn, Berchane, St. Vicentic und Mortaji sowie Santos Couto und El Ferradi. Nicht eingesetzt: Häring und A. Vicentic (ETW).