Aktive I: SG Germania Wiesbaden – TSG 1846 Kastel 2:3 (1:2) – Es hat wieder mal ‘gemorchelt’

Mit einem erst kurz vor Abpfiff des Schiedsrichters sicher gestellten 3:2 holte die erste Mannschaft der TSG bei der SG Germania die nächsten drei Punkte.

Ein großes Plus der TSG ist es, dass die erste Mannschaft seit Saisonbeginn von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf das gleiche Personal zurückgreifen kann; insbesondere aufgrund der Tatsache, dass das Verletzungspech glücklicherweise nicht zu wissen scheint, wo Kastel liegt. Aber wollen wir es mal nicht beschreien. Auch im Spiel bei der Germania waren wieder alle Mann an Bord. Lediglich eine Änderung in der Startaufstellung gab es. Diesmal durfte Ayoub Mortaji wieder von Anfang an auflaufen, für ihn musste zunächst Nabil Morchid auf die Bank.

Nach wenigen Minuten nahm die TSG zunächst mal das Heft in die Hand und zeigte die klarere Spielanlage, was aber auch alleine aufgrund der Tabellensituation gegen die mit großen Abstiegssorgen behafteten Germanen zu erwarten war. Um so überraschender die Tatsache, dass bereits in der 8. Spielminute durch einen abgefälschten Schuss nach einer Freistoßflanke die 1:0-Führung für die Hausherren fiel. Glücklicherweise zeigte sich die Kasteler Elf mitnichten geschockt. Bereits drei Minuten später zirkelte Stefan Vicentic einen Eckstoß mustergültig auf den Kopf von Mohamed Morchid, der daraufhin keine Mühe hatte, den Ausgleich zu erzielen.

Kurz danach war es Kevin Krämer, der das vermeintliche 2:1 erzielte, aber nach Ansicht des Unparteiischen knapp im Abseits stand, sodass der Treffer leider nicht zählte. Nur eine Minute später hatte Kevin Krämer die nächste Chance zur Führung. Aber sein Kopfball nach Steilpass von Stefan Vicentic ging knapp vorbei. Danach war lange Zeit von großen Chancen nichts mehr zu sehen, bis zur 44. Minute. Da eroberte sich Mohamed Morchid nach einer etwas verunglückten Flanke von Markus Hahn die Kugel, lief alleine auf den gegnerischen Torwart zu und überwandt diesen mit einem überlegten Schuss zum 2:1. Mohamed Morchid, der von seinem Trainer Michael Schönberger vor einiger Zeit den Spitznamen ‘Morchel’ verpasst bekam, erzielte somit kurz vor der Halbzeitpause bereits seinen zweiten Treffer des Spiels.

Vielleicht sollte man den Defensivkräften im TSG-Kader mal sagen, dass spätestens mit dem Anpfiff des Schiedsrichters zur zweiten Spielhälfte die Halbzeitpause beendet ist. Der ein oder andere scheint hier nämlich noch eine kleine Wissenslücke zu haben. Wie sonst ist wohl zu erklären, dass nahezu der komplette Defensivverbund bereits in der 46. Spielminute im kollektiven Tiefschlaf befindlich den Gastgebern den Ausgleich ermöglichte?

Doch auch nach diesem erneuten frühen Gegentor steckte die TSG frei nach Andi Möller nicht ‘den Sand in den Kopf’ sondern fuhr direkt den nächsten Angriff, der aber leider nicht von Erfolg gekrönt war. Nach einer guten Stunde dann die vielleicht größte Chance der gesamten Begegnung. Der jüngere Bruder von Mohamed Morchid, Nabil Morchid, kam völlig frei stehend in Strafraumnähe an den Ball, verzog aber knapp, sodass das Unentschieden weiterhin Bestand hatte. Etwas später versuchte sich Stefan Vicentic aus der Distanz, doch sowohl er als auch der den Abpraller aufnehmende Kevin Krämer scheiterten jeweils an einem Abwehrbein der Gastgeber.

Zehn Minuten vor Spielende setzte Michael Schönberger dann alles auf eine Karte, da beim Kellerkind der Liga unbedingt ein Dreier geholt werden sollte, und stellte das System auf drei Spitzen um mit Kevin Krämer, Markus Hahn und Mohamed Morchid. Tatsächlich fiel dann in der 86. Minute die erlösende Führung für die TSG Kastel. Und wieder hieß der Torschütze Morchid. Aber diesmal war es Nabil Morchid, womit die ‘Morchelei’ (nicht Mauschelei!) perfekt war. Damit war auch der Widerstand der Germania, die personell ganz gewaltig ‘auf dem Zahnfleisch’ ging, endgültig gebrochen. Es gab danach noch zwei Chancen auf Kasteler Seite, die Führung auszubauen, doch blieb es letztlich beim 3:2.

Am kommenden Sonntag, 14. Oktober 2012, empfängt die zweite Mannschaft der TSG um 13.00 Uhr den FC Wiesbaden 62. Die erste Mannschaft tritt anschließend um 15.00 Uhr gegen die Spvgg. Amöneburg an.

Aufstellung: Becker, Kaden, Coigné, Cehic, Schönberger, Mortaji, M. Morchid, Fank, Krämer, El Ferradi und St. Vicentic sowie Hahn, Berchane und N. Morchid. Nicht eingesetzt: A. Vicentic (ETW).

Tore für die TSG: 1:1 M. Morchid (11.), 1:2 M. Morchid (44.), 2:3 N. Morchid (86.)